Freitag, 4. August 2000
Wanderung ins Glen Nevis, Glen Nevis – Fort William (etwa 18 km)
Karten:
Glen
Nevis 1
Glen
Nevis 2
Um 7 Uhr 30 wachten wir auf. In der Nacht hatte es – natürlich
– wieder geregnet, und auch am Morgen nieselte es noch. Das war uns aber
ziemlich egal, und wir frühstückten im Regen.
Um etwa 10 Uhr machten wir uns auf ins Glen Nevis. Die Rucksäcke
durften wir freundlicherweise an der Rezeption zurücklassen. Bei leichtem
Regen wanderten wir also los, aber bald hörte es auf zu regnen. Im
Glen Nevis wurden u.a. Szenen für Braveheart und Highlander gedreht,
eine durchaus würdige Kulisse.
Die Straße wurde weiter hinten im Tal von einer Herde zotteliger Hochlandrinder versperrt. Sie ließen sich auch von den Autos nicht irritieren. Zu Fuß war das Ganze schon ein mulmiges Gefühl, schließlich waren viele Muttertiere mit ihren Kälbern dabei.
Das Tal macht nach etwa 5 km einen Knick nach Osten, kurz danach steht
ein kleines Häuschen, in dem ein alter Mann gegen eine freie Spende
ausgestopfte Tiere der schottischen Highlands ausstellt. Die Ausstellung
ist wirklich sehenswert, und der Mann hat versichert dass alle Tiere auf
natürliche Weise oder durch einen Unfall gestorben sind. Ein 3D-Modell
des Glen Nevis mit Ben Nevis gibt´s auch zu bestaunen.
Nach einer Weile waren wir an den Lower Falls angelangt. Auf einer
Brücke überquert man den River Nevis und kann den kleinen Wasserfall
bestaunen.
Wir sind dann noch ein wenig weiter ins Tal hineingegangen, bis zu einem kleinen Parkplatz. Hier führt ein Weg über eine Holzbrücke auf die andere Seite des Flusses, und man steht vor sehr aussergewöhnlichen Felsformationen. Natürlich konnten wir nicht anders als darauf herumzuturnen.
Eine Familie mit zwei kleinen Kindern war auch da, und die Kinder saßen
in einem Schlauchboot. In einem unbeachteten Augenblick müssen sie
sich selbstständig gemacht haben, jedenfalls war auf einmal ein Schrei
zu hören. Das Boot war in einen Strudel geraten und bereits halb mit
Wasser gefüllt. Wir rannten alle hin und zogen mit vereinten Kräften
die Kinder und das Boot aus dem Wasser. Nach dieser Aufregung hatten wir
uns unser Mittagsessen verdient.
Um 13 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, nach etwa eineinhalb
Stunden waren wir wieder am Campingplatz angekommen. Nachdem wir unsere
Rucksäcke geholt hatten gingen wir nach Fort William hinein. Am offiziellen
Endpunkt des West Highland Way's mussten wir natürlich noch
einige Fotos machen.
Danach gingen wir schnurstracks in unsere vorbestellte Unterkunft, das Rhu Mhor Guest House. Dieses Haus ist wirklich sehr zu empfehlen, stilvoll eingerichtet und mit schönem Blick über Loch Linnhe, die Stadt und den Eingang zum Great Glen. Im gepflegten Salon genossen wir eine Schale Tee, ehe wir in die Stadt gingen um noch einige Souvenirs zu kaufen.
Nachdem wir alle gefunden hatten was wir suchten und einen Tisch für
den Abend im Crannog Seafood Restaurant bestellt hatten, gingen wir wieder
zurück.
Das Essen am Abend war einfach himmlisch. Das Lokal liegt direkt am
Loch Linnhe, und man kann den Sonnenuntergang beobachten. Wir hatten so
richtig geschlemmert, mit Krabben, Lachs, Seezunge, Seeteufel, dazu einen
ausgezeichneten spanischen Weißwein. Zum Abschluss gönnten wir
uns noch einen Malt-Whisky. Das Ganze hat dann auch die läppische
Summe von 81 Pfund gekostet, (damals ca. 138 Euro ;-) ). Aber es war jeden
Penny wert!
Im Zimmer tranken wir dann noch gemütlich ein Bier, das wir uns am
Nachmittag besorgt hatten. Danach legten wir uns etwas wehmütig zu
unserer letzten Nacht in Schottland schlafen.