Flug nach Paros, Boots-Übernahme, erste Übernachtung auf dem Boot
Wie gesagt, um 4 Uhr mussten wir raus aus den Federn, denn der Flug
nach Paros ging bereits um 7 Uhr 15. Wir hatten 2 Taxis bestellt, denn
um diese Zeit fahren auch in Athen keine U-Bahnen. Am Flughafen angekommen
checkten wir ein und gingen Frühstücken.
Ich hatte meine Freunde bereits darauf vorbereitet, dass wir mit einem
ziemlich kleinen Flieger fliegen würden, aber DAS haben sie nicht
erwartet... wir fuhren mit unserem Bus an einem relativ kleinen Flieger
vorbei, der nächste war noch kleiner, dann kam noch ein kleinerer
und dann das:
Die Reaktionen waren äußerst unterschiedlich, von Belustigung bis zu panikartigen Anfällen war alles vertreten [man beachte Rene´s (ganz rechts beim Bus) völlig "entspannte" Körperhaltung!]. Mehr oder weniger beunruhigend war, dass beim linken Propeller pausenlos eine undefinierbare Flüssigkeit heruntertropfte und dass die Reifen seehr wenig Luft hatten... Nach dem Einsteigen (wir saßen alle - bis auf Reinhard - ganz hinten) stellten wir noch dazu fest, dass es durch die Tür hereinzog! Aber der Flug war wirklich angenehm und es war toll, wie die Inseln unter einem hinwegzogen. Wir flogen nicht allzu hoch und konnten so ziemlich viel erkennen. |
Am "Flughafen" von Paros muss man sich sein Gepäck selbst besorgen, hier ist wirklich nicht viel los. Die meisten Touristen kommen mit den Fähren an. Mit dem Taxi ging's dann rein nach Parikia, dem Hauptort der Insel. Im Hafen sollten wir unser Boot übernehmen können.
Nach so manchen anfänglichen Unklarheiten und einigen Telefonaten brachten wir in Erfahrung, welches Boot unseres ist. Da unser Skipper und die Köchin aber erst am späteren Nachmittag eintreffen würden, konnten wir einstweilen nur unser Gepäck auf dem Boot verstauen. Die Kabinen waren bald aufgeteilt, und wir konnten uns einen ersten Eindruck von unserer "Yanka V" machen. Der Salon war recht geräumig, die Kabinen weniger, und die beiden Duschen / WCs - überhaupt nicht.
Danach machten wir uns auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Zuerst erkundigten wir uns nach den Fährfahrplänen für die Rückfahrt. Dann schlenderten wir durch die engen Gassen von Parikia, auf der Suche nach einer Taverne fürs Mittagessen. An der Hafenpromenade wurden wir auch fündig.
Nach dem Mittagessen genossen wir die Sonne am Stadtstrand. Der ist zwar nicht unbedingt sehr einladend zum Baden, aber für ein Nickerchen war's durchaus in Ordnung...
Am späten Nachmittag gingen wir dann zurück zum Boot. Als
erster tauchte unser Skipper auf - "Theo" (eigentlich Theodoros, aber das
war zu lang). Theo, damals 42 Jahre alt, lebt eigentlich in Athen, aber
das nur im Winter. 8 Monate im Jahr segelt er, den Rest macht er nicht
wirklich viel. Er hatte Jus studiert, brach aber kurz bevor er fertig war
ab, um Skipper zu werden - er sagt er brauche seine Freiheit! Wir unterhielten
uns mit ihm in Englisch, außerdem fanden wir später heraus dass er
noch fließend Französisch spricht! Da in der griechischen Sprache
"Theios" Onkel bedeutet, nannten wir ihn auch manchmal "Uncle Theo" - er
war uns gleich auf Anhieb sympathisch.
Christina - unsere Köchin -
kam etwas später, sie war 43 Jahre und US-Amerikanerin. Theo kannte
sie von einem Skipper-Kollegen, dessen Freundin sie ist. Vor einigen Jahren
hat sie in Amerika alle Zelte abgebrochen und ist nach Paros ausgewandert.
Rückblickend betrachtet hätten wir es mit den beiden nicht besser
erwischen können.
Nachdem wir alle Formalitäten erledigt hatten, wollten wir gleich
mal unser Dinghi ausprobieren. Wir ließen es also ins Wasser, montierten
den Außenbordmotor und los ging's. Zuerst machten Werner und Rene eine
kleine Hafenrundfahrt.
Danach enterten Reinhard und ich das Boot, Rene fuhr auch noch mal mit.
Als wir ganz draußen in der Hafenbucht waren, begann der Motor plötzlich
zu stottern und gab dann seinen Geist auf... ein Blick in den Tank genügte,
und wir wussten wo das Problem lag - ohne Benzin läuft halt nix! Wir
mussten wohl oder übel den ganzen Weg zurück rudern, ganz schön
anstrengend. Hansl stand schon am Kai - in der einen Hand winkte er schadenfroh
mit dem Benzinkanister, mit der anderen filmte er unser Desaster... zur
Belustigung der restlichen Crew.
Am Abend gingen wir in eine Taverne im Ort. Rene wollte unbedingt mal Hummer probieren, war aber einigermaßen skeptisch. So bestellten wir einen Hummer für alle, die Rechnung wurde (so wie in Griechenland ohnehin üblich) pro Tisch bezahlt und anschließend auf alle gleichmäßig aufgeteilt. |
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Wir hatten bereits am Nachmittag bemerkt, dass eine Yacht mit österreichischer Flagge im Hafen lag. Als wir vom Essen zurückkamen, kamen wir mit dem Eigner ins Gespräch, und er lud uns auf sein Boot ein. Es war sehr gemütlich und er gab uns auch einige Infos über die Inseln und über das Segeln allgemein. Außerdem schenkte er uns eine österreichische Flagge, die Reinhard, Hansl und ich nach 2 Flaschen Rotwein und einigen Whiskies irgendwann mitten in der Nacht aufzogen. Wir bedauerten am nächsten Tag noch, dass wir die "Zeremonie" nicht fotografiert hatten. Zu meiner Überraschung fand sich aber zuhause bei der Entwicklung des Films folgendes Foto =>
.... Alkohol macht vergesslich.... |
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