Ios -> Santorini
Ziemlich spät am Vormittag wachte einer nach dem anderen auf, nur
Theo schlief tief und fest - we killed the captain! Nach einem Kaffee gingen
wir Proviant und Eis (ganz wichtig - der Kühlschrank funktioniert
ja nur wenn der Motor läuft!) einkaufen. Als wir zurückkamen
weckten wir Theo, er sah ganz schön zerstört aus.
Theo erzählte, er kenne eine tolle Bucht, wo wir ankern und das
Frühstück nachholen könnten. Wir waren natürlich sofort
begeistert und legten ab. Bald waren wir in der Bucht angelangt, und die
war wirklich traumhaft! Wir warfen den Anker, und genossen das tolle Frühstück,
das Christina auf der Fahrt bereits zubereitet hatte.
Danach ließen wir das Dinghi ins Wasser und fuhren rüber zum Strand. Dort wurde dann Rene eingebuddelt - das war ein Spaß!
Nachdem wir uns im Wasser ausgiebig ausgetobt hatten, ging´s weiter Richtung Santorini.
Christina erzählte uns später, dass wir wirklich ein
ausgesprochenes Glück mit Theo hatten - sie wusste von ihrem Freund,
dass die meisten Skipper normalerweise Santorini gar nicht anfahren! Sie
bleiben in Paros oder Ios, und schicken ihre Crew mit der Fähre runter.
Das Problem ist, dass Santorini als Rest eines versunkenen Vulkans praktisch
keinen geeigneten Ankergrund hat, da die Ufer sehr steil abfallen. Außerdem
ist Santorini sehr beliebt bei Kreuzfahrtschiffen, sodass durch das ständige
An- und Ablegen dieser Riesenschiffe es für kleine Yachten auch nicht
gerade angenehmer wird.
Seit heuer gibt es aber am Kap Exomytis an der Südostspitze einen
Hafen. Dieser ist allerdings bei schlechtem Wetter auch nicht zu 100 %
geschützt und dementsprechend hält sich auch seine Beliebtheit
in Grenzen. Wir freuten uns jedenfalls, dass wir auf dem Weg waren, und
auch Christina kannte Santorini noch nicht.
Wir erreichten Santorini aus nördlicher Richtung, und bereits der Anblick der Einfahrt in die Caldera (der versunkene Teil der Insel) war faszinierend - links hoch auf den Felsen der Hauptinsel Thíra der Ort Oía, rechts Thirassia, das zweitgrößte Überbleibsel der einstigen großen Insel. Außerdem gehören zu Santorini noch die beiden Lavainseln Néa und Paléa Kaméni (wo sich der Schlot des Vulkans befindet) sowie das kleine Aspronissi.
Die Fahrt durch die Caldera ist wirklich beeindruckend, der Hauptort Firá throhnt am Kraterrand, und die erstarrten Lavamassen von Néa Kaméni wirken bizarr und wie aus einer anderen Welt.
Nachdem wir die Caldera durchquert hatten, segelten wir die Südwestküste
entlang zum Hafen am Kap Exomytis. Nach dem Anlegen konnten wir unsere
zwei Mietautos übernehmen, die Theo bereits unterwegs telefonisch
reserviert hatte. Wir wollten einen Tag auf Santorini verbringen und uns
die wirklich sehenswerte Insel genau ansehen. Heute gab's auch erstmals
Christinas Spezialität - Guacamole! Theo war weniger vom Geschmack
als vielmehr vom Namen fasziniert, und so wurde der Ausdruck "holy moly
Guacamole" geboren, was alles mögliche bedeuten kann - von heller
Begeisterung bis zum schlimmsten Fluch. Wir benutzten es ständig,
und es war immer wieder lustig (jaja, wir sind leicht zu unterhalten!).
Am Abend gab´s als Draufgabe für diesen erlebnisreichen
Tag noch einen traumhaften Sonnenuntergang.
Oben auf einer steilen Abbruchkante gab es mehrere Tavernen mit herrlichem
Blick runter zum Hafen, dort tranken wir noch ein paar Gläser Wein,
und ließen den Tag gemütlich ausklingen.