Sifnos -> Sérifos
In der Früh rasierten Reinhard und ich uns am Heck - das erwies sich als fataler Fehler... Meerwasser kann ganz schön brennen! |
Am Vormittag montierten wir die Ersatztrommel und anschließend wieder
das Genua-Segel. Dann liefen wir Richtung Sérifos aus. Es war toll
wieder so richtig segeln zu können!
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Während der Fahrt merkten wir dass irgendetwas mit der Trommel noch immer nicht stimmte. Theo schickte Hansl und Rene nach vorn, um nachzusehen. Ich stand etwa in der Mitte beim Hauptsegel um seine Anweisungen weiterzugeben und zu übersetzen. Als sie herumhantierten rief er: "Stay away!". Ich übersetzte: "Wegbleib´n!" Er schaute mich mit einem fragenden Blick an, und ich sagte ihm: "Wegbleib´n means: stay away!". Das schien ihm zu gefallen, kurz darauf rief er unvermittelt "Uegblaim!" Hansl und Rene fuhren herum, und er lachte: "Just a test - hey, it works!" Theo und Christina fanden überhaupt Gefallen an unseren Unterhaltungen in österreichischem Dialekt, und einige Ausdrücke faszinierten sie besonders. Christinas Lieblingswörter waren "Wooffie!", was ursprünglich "Urvieh" geheissen hatte, und "Aiabea!" - was ich lieber nicht übersetze... :-)
Bald kam Sérifos in Sichtweite, und schon von Weitem konnte man die weißen Häuser der Chóra hoch über dem Hafen erkennen.
Wir machten im Hafen von Livádi fest. Theo empfahl uns den Strand von Livadákia zum Baden, und so packten wir gleich unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg. Es war nicht weit, hinter einem kleinen Hügel, auf dem ein Friedhof war, ging´s runter zum Strand - ein schöner, nicht zu belebter Sandstrand mit schattigen Bäumen.
Danach fuhren wir mit dem Bus hinauf zur - richtig - Chóra. Die Strasse schlängelte sich in atemberaubenden Serpentinen den Berg hoch, aber der Busfahrer fuhr wie auf der Autobahn! Von der Bushaltestelle im Ort geht es noch in etwa einer viertel Stunde zu Fuß rauf auf den höchsten Punkt, von wo man ein tolles Panorama genießen kann.
Runter ging es dann zu Fuß.
Am Abend schlemmerten wir wieder in einer Strandtaverne, wir überließen - wie schon üblich - Theo die Auswahl der Vorspeisen, z.B. marinierter Oktopus, frittierte Fische (die ganz Kleinen), gebratene Melanzani (Auberginen) usw. Meist hatte man ja davon schon genug! |
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Nach dem Essen gingen wir in eine Bar, die von einem deutschen Aussteiger geführt wurde. Er war ein Berliner und schon lange in Sérifos. Man konnte dort Billard spielen, und wir hatten viel Spaß dabei. Der Barkeeper schenkte mir sogar "Das Jesusvideo". So lief ich den restlichen Abend mit einem Buch unter dem Arm herum.
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Wir wechselten das Lokal und gingen weiter, gleich die Stufen rauf in eine Disco. Dort blieben wir aber nicht allzu lang (genau so lang, bis wir die hübsche, aber finster dreinschauende Barfrau zum Lachen gebracht hatten, was Reinhard sehr bald gelang...), Theo kannte wieder mal einen Geheimtipp. Das war dann auch wieder so eine Bar, die man normalerweise nie findet, wenn man sie nicht kennt. Und dort brachten wir bald gehörig Leben rein, wir tanzten den "Guacamole" - holy moly!!
Irgendwann spät in der Nacht kehrten wir zum Boot zurück, der
letzte Abend war so richtig gelungen.