Dienstag, 9. Juli 2002Bootsüberfahrt Grövelsjön - Ryvang, Ryvang - Haevlingen (10 km)
KarteUm 6 Uhr hieß es heute raus aus den Federn, denn um 8 Uhr ging das Boot nach Ryvang. Aber dafür gab´s heut ein deftiges Frühstück - Speck, Eier, Fladenbrot und auch Muffins (alles in der Fjällstation am Vortag eingekauft). Reinhard hatte eine ganz besondere Freude damit, denn er konnte schon kein Müsli mehr sehen...
Nachdem wir das Zimmer bezahlt und für Mittwoch gleich wieder eines reserviert hatten, gingen wir runter zum Bootssteg. Und es war gut dass wir angerufen hatten, denn es waren schon recht viele Leute da (vor allem Fischer). Nachdem wir eingestiegen waren (es mussten tatsächlich ein paar Leute da bleiben), ging´s bei wolkenverhangenem Himmel los. Wir hatten sogar eine Katze an Bord, die gehörte anscheinend zur Familie des Kapitäns. Am westlichen Seeufer liegt eine deutsche Heinkel 111 aus dem 2. Weltkrieg.
Am Bauernhof Ryvang empfängt einen die norwegische Fahne, aber das ist auch schon alles, woran man merkt dass man eine Grenze übertreten hat - keine Kontrollen, man geht einfach seines Weges.
Bei bewölktem Wetter marschierten wir drauflos und machten uns an den Aufstieg auf die Hochebene. Die Vegetation wurde immer karger, und die 200 Höhenmeter waren bald überwunden. Auf der Hochebene boten sich uns trotz des noch wolkenverhangenen Himmels grandiose Ausblicke bis weit ins Rogen-Gebiet und hinunter nach Norwegen.
Nachdem wir wieder die Grenze passiert hatten, konnten wir sogar einen Lemming beobachten. Werner war allerdings nicht schnell genug ihn auch zu fotografieren... In einer windgeschützten Senke am Fuß des Hävlingsklåppen machten wir unsere wohlverdiente Mittagsrast. Das Wetter wurde mittlerweile auch etwas besser, und ab und zu wagte sich sogar die Sonne hervor.
Nach dem Überqueren der Hochebene kam beim Abstieg bereits der Hävlingen in Sicht. Werner fand in der Nähe sogar ein Rengeweih, das er natürlich auch unbedingt mitnehmen musste. Eigentlich ist in dieser Gegend eine der größten Rentierherden im Süden Lapplands beheimatet, aber gesehen hatten wir hier kein Einziges. Wir erfuhren dann später auch warum - die Samihirten hatten ihre Herden heuer auf die andere Seite des Hävlingen getrieben...
Der Hävlingen ist ein beliebtes Edelfisch-Gewässer, und dementsprechend gibt es dort auch eine recht gute Infrastruktur. Bei den Hävlingsstugorna kann man komplett eingerichtete Hütten mieten, Kanus und sogar eine Sauna gibt es. Die Hütten sind mit einer Solaranlage ausgestaltet, sodass man sogar elektrisches Licht hat - Luxus pur!! Natürlich konnten wir nicht widerstehen...
Nachdem wir ein wenig die Gegend erkundet hatten, mieteten wir ein Kanu. Kanufahren ist jedenfalls viiiel leichter als mit dem Ruderboot, und man kommt unheimlich schnell weiter. In kurzer Zeit hatten wir es bis zum Abfluss des Hävlingen in den Särsjön geschafft.
Nach dieser ausgiebigen Kanutour hatten wir so richtig Hunger bekommen, und kochten uns unser Abendessen - heute ganz zivilisiert auf dem Gaskocher in der Hütte. Danach beschlossen wir, die Sauna auszuprobieren. Also, meins ist das ja nicht unbedingt, diese Schwitzerei. Da gefällt mir das Abkühlen danach gleich viel besser - und im (ziemlich) kalten See ist das dann natürlich ganz besonders erfrischend!
Nach dem entspannenden Saunagang ließen wir den Tag noch mit einer Zigarre am See ausklingen.
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