Mittwoch, 02.03.2011


Auch heute früh saß wieder ein Hornbill in den Bäumen, aber ich hatte die Kamera nicht dabei und als ich sie endlich geholt hatte, war er schon weg geflogen. Schade, ich hätte ihn gerne auch einmal im Flug gesehen (Dagmar hatte das Glück und war sehr beeindruckt).

Zu Beginn unserer Rafflesia-Tour fuhren wir ein paar Kilometer mit dem Songthaew bis zum Startpunkt des Trails. Es geht von Anfang an ganz schön steil bergauf, und das im feucht-warmen Dschungel - da ist man schon nach wenigen Minuten schweißgebadet. Nach etwa einer Stunde waren wir bei der Blüte angekommen.

Die Rafflesia (Thai: Bua Phut) ist eine sehr seltene Pflanze und blüht nur alle paar Jahre. Sie ist ein Schmarotzer und gedeiht nur auf den Wurzeln einer bestimmten Lianenart. Die Knospe benötigt ca. 9 Monate zur vollständigen Entwicklung, und die eigentliche Blütezeit beträgt dann nur 3-5 Tage. Dadurch ist es fast unmöglich, auf eigene Faust auf die Suche nach einer gerade offenen Blüte zu gehen. Die Guides wissen aber natürlich immer ganz genau wo gerade wieder ein Pflanze blüht. Die Rafflesia verströmt einen (für uns allerdings kaum wahrnehmbaren) Aasgeruch, der Insekten anlocken soll.

Aussichtspunkt am Beginn des Weges


Auf dem Dschungeltrail


geschafft!!


diese Blüte hat acht Blätter - normal sind fünf





In der Nähe der Blüte konnten wir auch noch 2 Knospen im Alter von einem bzw. 3-4 Monaten entdecken.
Unser Guide Boo wies uns auf dem Rückweg auch immer wieder auf einige Besonderheiten im Dschungel hin. So sahen wir einen kleinen Bienenstock, Flugdrachen (diese kleinen, mit Flughäuten ausgestatteten Echsen heißen wirklich so!), Chamäleons und Spinnen und erfuhren, dass Zikaden als Larven mehrere Jahre in der Erde verbringen bevor sie schlüpfen, um dann nach der Paarung gleich wieder zu sterben.


Rafflesia Knospen


Dagmar mit Riesenbambus


die Behausung einer Vogelspinne

Zikadenhügel


Als wir wieder bei unserem Baumhaus zurück waren, beschlossen wir ein Bad im Fluss zu nehmen. Das Wasser war sehr angenehm, erfrischend aber nicht kalt - genau richtig nach der anstrengenden Dschungelwanderung. An einer relativ tiefen Stelle konnte man sogar ein paar Züge schwimmen.


Tarzan...

... und Jane!


Am Nachmittag schauten wir dann noch einmal am Monkey swimming hole vorbei, aber leider konnten wir auch diesmal keine Affen sehen. Wir waren wieder ein bisschen zu spät dran. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir unweit von unserem Resort einen Waran im Dschungel, und später beobachteten wir noch eine sehr schöne kleine Echse.




Am Abend machten wir dann noch eine Nachtsafari durch den Dschungel. Wir machten uns keine allzu großen Hoffnungen, größere Tiere zu sehen, aber die Atmosphäre im nächtlichen Dschungel mit all seinen Geräuschen alleine war schon ein Erlebnis. Wir sahen eine Menge (handtellergroße) Spinnen, Nachtfalter und verschiedene andere Insekten, kleine Echsen, Frösche und einmal an einem Bach ein etwa katzengroßes Säugetier, dessen Namen Boo, der wieder unser Guide war, leider nicht auf englisch wusste. Es war so schnell im Unterholz verschwunden, dass ich nur einen sehr flüchtigen Blick darauf erhaschen konnte. Boo hat es mit "mouse" umschrieben, aber das müsste schon eine sehr große Maus oder Ratte gewesen sein.





ein bizarres Insekt, vermutlich ein Spinnenläufer





das Netz dieser Spinne ist so stark, dass sich sogar kleine Vögel darin verfangen können





Boo war am Ende richtig enttäuscht, dass er uns kein größeres Tier zeigen konnte, aber unsere Erwartungen waren diesbezüglich wie gesagt ohnehin nicht sehr hoch, daher waren wir trotzdem zufrieden.

Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder weiter, wieder hinunter in den Süden. =>


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