Freitag, 04.03.2011


Das Ausleihen des Motorrades war wie üblich kein Problem, diesmal bekamen wir eine Halbautomatik. Ich kannte diese schon von Pramots Maschine auf Koh Yao - es gibt zwar eine Fußschaltung, aber keine Kupplung. Nach ein paar Minuten hatte ich mich wieder halbwegs daran gewöhnt, und wir "ritten" los.

Koh Jum ist eine sehr ursprüngliche Insel mit teils muslimischer (im Norden) und teils thai-chinesischer (im Süden) Bevölkerung. Eine durchgehende Elektrizitätsversorgung gibt es erst seit 2009, vorher gab es Strom nur stundenweise aus Dieselgeneratoren. Wir haben auf der ganzen Insel kein einziges Auto gesehen, abgesehen von einem LKW auf einer Straßen-Baustelle.

Zuerst steuerten wir Ban Ting Rai an, das nächstgelegene Dorf ungefähr in der Inselmitte. Hier füllten wir erstmal unseren Tank auf. Die Straße vom Resort bis ins Dorf war in einem noch schlimmeren Zustand als die Pisten auf Koh Yao, Schlaglöcher und ausgewaschene Regenrinnen, dazwischen immer wieder Steine. Die "Inselhauptstraße" nach Ban Koh Jum ist dann aber sogar stellenweise geteert, was für ein Luxus!

In Ban Koh Jum machten wir einen Stadtbummel und genossen danach eine Erfrischung in einem kleinen Restaurant am Hafen. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir eine Touristen-Familie beobachteten, die ungeniert in Strandkleidung durch die kleine Stadt spazierte - Mutter und Tochter im Bikini, der Vater gar "oben ohne". Für soviel Ignoranz und mangelnde Sensibilität muss man sich wirklich fremdschämen!


am Hafen von Ban Koh Jum


Mopedtaxi

die "Hauptstraße"



Als wir wieder aufbrechen wollten, kamen wir nicht weit - wir hatten einen Reifenplatzer am Hinterrad! Kein Wunder bei den Straßenverhältnissen... Zum Glück war gleich neben dem Restaurant eine Werkstatt, und so kehrten wir gleich wieder um und stellten unser Gefährt dort zur Reparatur ab. Nach etwa einer Stunde - wir lasen und schrieben einstweilen Ansichtskarten im Restaurant - war der Schaden behoben und es konnte weitergehen.

Unser nächstes Ziel war Ban Koh Pu ganz im Nordosten der Insel, ein rein muslimisches Dorf. Es gibt dort sogar eine kleine Moschee, und da Freitag war, strömten auch schon die Gläubigen - praktisch nur Männer - zu Fuß und auf ihren Mopeds dorthin. Vor der Moschee saßen sie in ihren traditionellen Kaftanen beisammen und grüßten uns freundlich mit "Salem Aleikum!". Auf den Straßen sah man nur noch Frauen und Kinder. Das Dorf an sich erstreckt sich entlang des Strandes, und besteht aus sehr einfachen, aber recht ordentlichen Hütten.



Ban Koh Pu vom Pier aus gesehen






der "Parkplatz" von der Moschee


Anschließend fuhren wir zurück zum Andaman oder Long Beach im Süden der Insel und machten einen ausgedehnten Strandspaziergang mit Badestopp. Dieser Strand erstreckt sich weiß und palmengesäumt fast über die ganze südliche Westküste der Insel und ist bestens zum Baden geeignet. Hier reiht sich die Mehrzahl der touristischen Unterkünfte aneinander, aber diese sind überwiegend wohltuend in die Landschaft integriert und in angemessenem Abstand zueinander. Im Golden Pearl Resort genossen wir danach noch ein ausgezeichnetes Mittagessen.


Andaman Beach


Danach ging es wieder Richtung Norden und vorbei an Ban Koh Pu gegen den Uhrzeigersinn um den Pu Mountain herum. An der Westküste angelangt machten wir gerade eine kurze Pause, als ein paar Meter hinter uns einige Affen die Straße überquerten. Vorsichtig pirschten wir uns heran und beobachteten die Tiere eine Weile.





Der weitere Abschnitt der Küstenstraße ist einfach nur noch als abenteuerlich zu bezeichnen, wir bewältigten die zum Teil beträchtlichen Steigungen dann auch nur noch, indem Dagmar abstieg und ich alleine rauf oder runter fuhr. Es wäre sonst einfach zu gefährlich gewesen, die tiefen Regenrinnen in Verbindung mit dem losen Schotter waren auch schon alleine eine Herausforderung. Die eindrucksvolle Landschaft entschädigte uns jedoch für die Mühen, die grünen Hänge des Pu Mountains dominierten die Szenerie.


Pu Mountain



(hab's) geschafft!

(bin) geschafft!


Schließlich waren wir wieder heil bei unserem Resort angelangt, und den Rest des Tages verbrachten wir am Strand. Da an unserem "Hausstrand" die Ebbe bereits weit fortgeschritten war, wanderten wir ein paar hundert Meter weiter zum Magic Beach, der bei Ebbe besser zum Baden geeignet ist. Dort beobachteten wir auch wieder Geisterkrabben, Schlammspringer und sogar einige Einsiedlerkrebse in ihren Muschelhäusern.


die typischen kleinen Wohnlöcher der Geisterkrabben

Geisterkrabbe (oben) und Einsiedlerkrebs (unten)


Für Samstag hatten wir einen Schnorchelausflug gebucht, auf den wir uns schon sehr freuten. =>


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